Sehr geehrte Damen,
die elegante Kleidung der Marke Hunting Dress Code, die ich als die neueste Aktivität des Schlosses Jemniště begründet habe, ist den Liebhaberinnen des Stils gewidmet, der für thematische Messen und Arbeitstreffen geeignet ist, aber auch für Spaziergänge in der Natur, repräsentative Teile von Treiben und Jagden, und auch nur einfach zur Jeans, da Wolle unwiderstehlich ist. Sie wird Gartenarchitektinnen und Schick-Gärtnerinnen genauso wie auf akademischem Boden unterrichtenden Forstingenieurinnen, den Angestellten des Landwirtschaftsministeriums und des Umweltministeriums oder den Züchterinnen (nicht nur) von Jagdhunden gut stehen. Also den Damen, die immer gefallen wollen, nicht nur im Abendkonzert, in der Oper oder im Theater. Den eigenen Stil kann man zu jeder Zeit anziehen. Es hängt nur davon ab, wie präzis und ideenreich er genäht und in welchen Farben er anfertigt ist. Hunting Dress Code wird schrittweise in kleineren Kollektionen originelle Abwechslung der Damengarderoben anbieten.
Die ersten Monate haben gezeigt, dass sich für unsere Mode auch viele Frauen außerhalb der Branche interessieren, was mich sehr freut.
Ich danke Ihnen für Ihr Interesse,
Petra Sternbergová
Jagd als Gesellschaftsereignis
Wir behalten eine unheilbare Nostalgie nach Hainen und Fluren, Landgütern und Landhäusern, obwohl die ökonomischen Prinzipien, die diese Sachen geschaffen haben, schon verschwunden sind.
Roger Scruton
Kleidung und Stil
Die Jagd stellt in erster Reihe und ohne Vorbehalte ein gesellschaftliches Ereignis dar, obwohl seine gesellschaftliche Bedeutung je nach Umständen wesentlich variieren kann. Entscheidend ist nicht das alleinige Jagderlebnis, sondern das ritualisierte Jagdprogramm als Ganzes. Als gesellschaftliches Ereignis unterliegt die Jagd einerseits einer ganzen Skala von üblichen gesellschaftlichen Regeln, andererseits den ganz spezifischen Regeln und Traditionen der Jagdzunft. In beiden Fällen findet der Interessierte auf übliche Weise genug Belehrung. Ein zu vernachlässigtes oder wenigstens ein zu wenig akzentuiertes Thema in unserer Gegend ist allerdings die Frage der passenden Bekleidung und des Kleidungsstils während der gesellschaftlichen Jagd. Dabei handelt es sich um keine Nebenfrage. Kleider machen nicht nur Leute, sondern auch Jäger. Dazu ist die Grundkenntnis, dass das Jagdwesen und Treiben sich mit Prestige und Noblesse verbinden, noch nicht verloren gegangen.
Eine gesellschaftliche Aktion fordert grundsätzlich eine gesellschaftliche Kleidung, was auch in dem Fall gilt, dass sie als Treiben in der Natur, im Jagdbezirk, im Wald, einfach auf dem Lande stattfindet. Der spezifische Kleidungsstil basiert im gegebenen Fall auf den anerkannten Gewohnheiten und Traditionen, aristokratischen Wurzeln der Jagdpraxis, ihrem konservativen Kontext, der gegenseitigen Ehre unter Jägern und dem Respekt zum Jagdwild und nicht in letzter Reihe allgemein auf dem Einklang mit der Natur und auf der Zuneigung zum Landleben.l
THOMAS GAINSBOROUGH, Mr and Mrs Andrews, 1748 - 49
In der historischen Zeit waren Jagdaktivitäten der Aristokratie und dem kompetenten Personal vorbehalten. Während der Entwicklung unterschied sich die Jagdbekleidung der Herrschaft quer durch Europa nicht besonders von anderen gesellschaftlichern Kleidern, sie konnte praktischer sein, manchmal war sie bunt, ein anderes Mal neigte sie zu Naturfarben. Das Personal hatte oft einheitliche Kleidung im ausgewählten Farbton. Die Treibjagd war dabei praktisch ausschließlich ein gesellschaftliches, dazu ein erstrangiges, Ereignis. Die entsprechende Kleidung war ein Ausdruck von Prestige und diente zur Repräsentation. Einen großen Umbruch bildete erst das 19. Jahrhundert, das die Verbürgerlichung der Gesellschaft und allmähliche Demokratisierung des Jagdwesens mit sich brachte.
Gegenüber den historischen Vorbildern und ausländischen Beispielen ist das Heimangebot in der Regel zu nüchtern und ausdruckslos. Die Treibjagd muss zwar keine Modeschau sein, sie ist jedoch die beste Gelegenheit, in der entsprechenden Bekleidung Stil, Geschmack und Eleganz zu zeigen. Was beim Golf oder Reiten, gleichfalls aber auf dem Harley und beim Skifahren, selbstverständlich ist, sollte wenigstens im gleichen Maße in der Jagdpraxis gelten. Die Jagdbekleidung verdient eine Auffrischung und Abwechslung – am besten durch die Rückkehr zu den Wurzeln und durch Stilanleihen aus dem Ausland. Zum Wesen des Jagdstils gehörte letztendlich immer, dass er sich in Folge von der aristokratischen Migration ausdrücklich international quer durch Europa entwickelte.
PHILLIP STERNBERG, Szene aus der Parforcejagd, um 1920
Die Parforcejagden, also die auf der französischen und britischen Tradition basierenden Hetzjagden auf Pferden und mit Hunden, waren und sind ein ziemlich exklusiver, dekorativer, anspruchsvoller und konsequent konservativer Jagd-Zeitvertreib, was sich in der entsprechenden Kleidung abbildet. Quer durch Europa haben sie trotz der Abweichungen ihren außergewöhnlichen und unverwechselbaren Stil behalten.
Zur Treibjagd und am besten zur jeden Jagdaktivität gehört eigenartige Jagdbekleidung. Vermeiden wir ungehörige Elemente und Kompromisse, vor allem alles Militärische, Berufliche und Sportliche. Gleichzeitig unterscheiden wir zwischen der zweckmäßigen Jagdbekleidung ins Terrain einerseits und der ausgesprochen gesellschaftlichen Jagdbekleidung wenigstens für den zeremoniellen Teil der Treibjagd und das Festmahl andererseits. Während zweckmäßige Kleidung im Heimangebot schon relativ bunt vertreten ist, bleibt gesellschaftliche Jagdbekleidung leider weiterhin ein unterschätzter Artikel.
MAX LIEBERMANN, Jäger in Dünnen, 1913
Die heutigen Jagdstile in der Kleidung sind das Erbe des 19. Jahrhunderts. Der dominante Faktor der Repräsentation wird unterdrückt, die Kleidung bekommt einen praktischen Charakter und wird in Naturtönen (Grün, Grau, Braun) abgestimmt. Gleichzeitig ändert sich der Charakter der Jagd. Die gesellschaftliche Treibjagd wird im großen Maße durch individuelle Stile ergänzt.
Wer interessiert und vom gewöhnlichen Heimangebot enttäuscht ist, findet einfach alles Ersehnte gleich hinter der Grenze, in Deutschland oder in Österreich. Das gilt besonders im Falle des Damen-Äquivalents. Das Heimangebot ist gerade in diesem Segment bis dahin ganz unzureichend. Schicke Jagdkostüme, Blusen, Westen, Hüte, Schuhe und Jagd-Accessoires für eine Dame kann man sich bisher praktisch nur im Ausland anschaffen, falls die Dame alternativ nicht das individuelle Angebot von heimischen Schneidersalons ausnutzt. Bestimmen Sie selber, wie weit willkommen in dieser Richtung unsere Unternehmer-Aktivität Hunting Dress Code ist.
Die Jagdbekleidung stellt eine Verbindung zwischen konservativer Eleganz und der Leidenschaft für Natur, Wald und Land dar. Im Terrain bietet sie das nötige Komfort Hand in Hand mit der gesellschaftlichen Fasson, gleichzeitig dient sie auch als Inspiration und Zusicherung eines Jagderlebnisses, oder einfach eines Waldbummels oder der Landidylle. Sie ist Zeuge von unserem Lebensstil und unserer Weltanschauung, von unseren Sehnsüchten, Träumen und Wünschen.